Ist Fachpressearbeit heute noch relevant?
In einer Zeit in der jeder sein eigenes Medienunternehmen ist und Informationen über eine Vielzahl eigener Kanäle, insbesondere über soziale Medien, verbreiten kann, stellt sich die berechtigte Frage: Spielen Pressearbeit und Fachpressearbeit als Werkzeug der PR noch eine relevante Rolle? Sollten Unternehmen heute noch Zeit und Ressourcen in die Erstellung und Distribution von Pressemitteilungen und Fachbeiträge investieren, eventuell sogar eine Agentur damit beauftragen? In diesem Beitrag nennen wir vier Gründe, warum sich diese Fragen klar mit „ja“ beantworten lassen.
1. Fachmedien sind die wichtigste Informationsquelle im Bereich B2B
45,2 Prozent der Entscheider in Deutschland nutzen regelmäßig Fachzeitschriften als Informationsquelle, sei es in gedruckter Form oder als E-Paper, und 85,5 Prozent regelmäßig oder gelegentlich – das zeigt die Sonderauswertung Fachpresse 2024 der LAE (Leit-Analyse zur Mediennutzung von Entscheidenden in Wirtschaft und Verwaltung) im Auftrag der Deutschen Fachpresse, für die regelmäßig das Mediennutzungsverhalten von etwa drei Millionen Entscheidern deutschlandweit abgefragt wird. Fachzeitschriften stehen damit weiterhin an der Spitze der B2B-Informationsquellen. Aktuell nutzen zudem 71,7 Prozent der Entscheider regelmäßig oder gelegentlich digitale Angebote von Fachmedien als Informationsquelle für ihre berufliche Tätigkeit. Diese Zahlen zeigen: Für Unternehmen, die Entscheider in Deutschland erreichen wollen, lohnt sich die Investition in Fachpressearbeit nach wie vor. International sieht die Relevanz der Fachmedien ähnlich aus – natürlich sollten auch Online-Angebote der Fachmedien genutzt werden.
2. Fundierte Artikel im richtigen Medium sorgen für eine positive Wahrnehmung bei potenziellen Kunden
Besonders vor dem Hintergrund von Fake News, Filterblasen und Desinformation wird Vertrauen zu einer immer wichtigeren „Währung“ für Geschäftsbeziehungen. Potenzielle Kunden suchen bei Unternehmen nach Kompetenz und Verlässlichkeit. Da Fachmedien noch immer einen klaren Vertrauensvorsprung genießen und Informationen aus diesen Quellen als glaubwürdiger, objektiver und zuverlässiger wahrgenommen werden, ist die professionelle Fachpressearbeit ein guter Weg, um sich bei den Zielgruppen positiv im Gedächtnis zu verankern: Durch kontinuierliche Veröffentlichungen von Pressemitteilungen und Fachbeiträgen können sich Firmen ein Expertenimage in ihrem Fachgebiet aufbauen und zudem Informationen über ihre Dienstleistungen und Produkte gezielt an ein Fachpublikum kommunizieren. Diese positive Wahrnehmung in der Branche und bei den Zielgruppen kann wiederum dabei helfen, neue Kunden zu gewinnen und den Umsatz zu steigern – besonders wenn im Sinne einer integrierten Kommunikation Fachpressearbeit und Marketing koordiniert werden.
3. Medienpräsenz hilft, die Arbeitgebermarke zu stärken
Ein Nutzen der Fachpressearbeit, der oft übersehen wird, obwohl er ein aktuelles Problem adressiert, ist die Stärkung der Arbeitgebermarke. Sie kann durch die wiederholte Platzierung relevanter und qualitativ ansprechender Inhalte in Fach- und Spezialpublikationen nicht nur allgemein zu einer positiven Wahrnehmung des Unternehmens in der Branche beitragen, sondern auch dabei helfen, gezielt Fachkräfte des jeweiligen Bereichs zu erreichen und anzusprechen, beziehungsweise die Bekanntheit der Firma als möglichem Arbeitgeber zu erhöhen. Erfolgreiche Fachpressearbeit kann damit dem Fachkräftemangel mittel- und langfristig entgegenwirken.
4. Fachpressearbeit ist kosteneffizienter als die Anzeigenschaltung
Ein weiterer Aspekt, der für die Fachpressearbeit spricht, ist ihre Kosteneffizienz im Vergleich zur klassischen Anzeigenschaltung: Um die erzielten Erfolge einzuordnen, kann der sogenannte Anzeigenäquivalenzwert ermittelt werden. Dieser zeigt, wie viel die redaktionelle Veröffentlichung in einem Medium wert wäre, wenn dafür eine Anzeige in gleicher Größe und Position geschaltet werden müsste. Der Gesamtwert der erreichten Platzierungen ist in der Regel um ein Vielfaches höher als die Kosten, die dafür aufgewendet wurden. Auch wenn sich die Wirkung von Anzeigen und Fachartikeln nicht absolut decken, gibt der Anzeigenäquivalenzwert doch eine Orientierung und zeigt, dass Fachpressearbeit eine wirtschaftlichere Alternative zu Anzeigen ist. Für noch bessere Effekte kann beides kombiniert werden.
Fazit: Fachpressearbeit bleibt relevant
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass Fachmedien, sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form, nach wie vor als relevante Informationsquelle mit hoher Glaubwürdigkeit wahrgenommen werden. Fachpressearbeit bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit, um Botschaften an potenzielle Kunden und Fachkräfte zu vermitteln, die Deutungshoheit zu behalten und Kompetenzen nach außen zu tragen. Damit ist und bleibt sie essenzieller Bestandteil einer strategischen Kommunikation.