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Carta

Gemeinde Großpösna:
Bürgerbeteiligung von Anfang an - Kinder gestalten ihre Orte mit

Kinder- und Jugendbeteiligung: "Machen statt Meckern" 

Strategie

Bürgerbeteiligung

Bürgerkommunikation

Herausforderung

Kinder wirksam beteiligen

Wie hört man Kindern zu, statt über sie zu sprechen – und macht ihre Anliegen sichtbar und wirksam? Im Schuljahr 2023/24 wollte die Gemeinde Großpösna die vierten Klassen der Grundschule systematisch in die Ortsentwicklung einbeziehen.

Ziel war es, Orte mit Handlungsbedarf aus Kindersicht zu identifizieren, alltagsnahe Angebote zu stärken und Teilhabe sowie politische Bildung erfahrbar zu machen. Gleichzeitig sollte ein sichtbar negativ bewerteter Ort durch ein kinderzentriertes Format aufgewertet werden.

Umsetzung

Strategisches Beteiligungsnarrativ: Auch die Jüngsten erreichen und aktivieren

Im Zentrum stand die Idee, Kinder und Jugendliche frühzeitig in lokale Entwicklungsprozesse einzubeziehen und ihre Perspektiven sichtbar zu machen. Dafür wurde das Beteiligungskonzept „Machen statt Meckern“ entwickelt, das den Austausch zwischen jungen Bürgerinnen und Bürgern und ihrer Gemeinde lebendig gestaltet.

Den Auftakt bildeten Rundfahrten durch Großpösna und die Ortsteile, auf denen die Viertklässler ihre Lieblingsorte und Veränderungswünsche in altersgerechten Fragebögen festhielten. 

Aus der Auswertung resultierten drei besonders häufig negativ bewertete Standorte, über deren Priorisierung die Kinder in einem Entscheidungsworkshop abstimmten. Festgelegt wurde die Bushaltestelle vor der Schule als Standort für ein Kunst-Festival, das zugleich Verschönerung und ein fehlendes Angebot schafft.

Aktive Umsetzung durch die Kinder:

  • Die Kinder planten eigenständig Arbeitsbereiche (Stände, Siebdruck, Fahnen, Musik, Verpflegung).
  • Eine Gruppe von acht Kindern bereitete den Ort eine Woche vor dem Fest handwerklich vor (Schleifen, Sägen, Malen, Schrauben), um mehr Wartefläche und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen.

Unterstützt wurden sie dabei von Lehrerinnen und Lehrern sowie Eltern.

Ergebnis

Die Kinder wählten auf Basis eigener Erhebungen einen negativ wahrgenommenen Ort aus und aktivierten ihn durch ein von ihnen gestaltetes Kunst-Festival. Die Bushaltestelle wurde funktional und gestalterisch aufgewertet, wodurch sich Aufenthaltsqualität und Nutzungsmöglichkeiten verbesserten.

Die jungen Teilnehmenden erfuhren, dass ihre Stimme Wirkung entfaltet und erlernten in Theorie und Praxis Elemente politischer Teilhabe und Projektarbeit. Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Schule, Lehrkräften und Eltern wurde gefestigt.

Projektverantwortlicher: Adrian Tozzi